Muss das Baby unbedingt selbständig einschlafen können?

Diese Mütterforen und ihre Tipps. Heute bekam ich wieder diesen Babycenter-Newsletter. Zum Thema Schlaf steht da:

Wenn Sie erreichen möchten, dass Ihr Baby die Nacht durchschläft, ohne nach Ihnen zu rufen, muss es sich daran gewöhnen, alleine einzuschlafen. Es sollte nicht zur Ruhe kommen, indem es in Ihren Armen einschläft, die Brust bekommt oder einen Schnuller.

Aha. Wie streng! So soll man also mit einem kleinen hilflosen Wesen umgehen, indem man ihm alles verweigert, was ihm Trost gibt, nur damit es die vielbeschworene und kulturell bedingt völlig überschätzte „Selbständigkeit“ endlich erlangt.

Ständig wird hier betont, dass das Baby ja von alleine einschlafen lernen muss. Muss es? Was passiert denn Schlimmes, wenn es das nicht schon mit ein paar Monaten lernt?

Und ist denn eigentlich noch nie jemandem aufgefallen, dass eine erzwungene „Selbständigkeit“ keine wahre Selbständigkeit sein kann (sonst würde das Kind sich ja selbständig für die Selbständigkeit entscheiden…:p)?

Ausserdem ist es doch so nett, das kleine Baby in den Schlaf zu wiegen/tragen/stillen…

23 Gedanken zu „Muss das Baby unbedingt selbständig einschlafen können?

  1. Ich hab gestern in einem Buch über die Entwicklungsphasen von Kindenr gelesen, dass sie praktisch ab dem 3. Monat durchschlafen können.
    Und Kinder die Flaschennahrung erhielten, würden ja besser durchschlafen.
    Dann ein Absatz darüber, wie man das Trinkverhalten gestillter Kinder zugunsten des Nachtschlafes beeinflussen könne:

    (Achtung, nichts für zarte Attechment-Parenting-Gemüter und Bluthochdruckgeplagte)

    Man dehne einfach die Stillabstände am tage auf drei bis vier Stunden und achte darauf, dass das Kind seinen kompletten nahrungsbedarf während des Tages deckt. Nach dem dritten Lebensmonat nämlich, sei der Säugling nicht mehr auf nächtliche nahrungszufuhr angewiesen (ich sag’s ihm dann, wenn’s so weit ist).Stillkinder melden sich aus reiner gewähnung an nächtliche Flüssigkeits- udn Nahrungszufuhr nachts. Folglich muss es ja nachts nicht mehr trinken und kann durchschlafen. Feine Sache. Und so simpel.
    Oh, ein Problem (!!!) gäbe es noch:
    viele gestillte Kinder schliefen an der Mutterbrust ein und seien gar nicht in der Lage (=unfähig!), selbständig einzuschlafen, weder abends, noch nachts , wenn sie aufwachten.

    Also müsse die Mzutter das Einschlafritual verändern.

    Das wiederum zu verändern, schwerschwer. das Kind wird im esten jahr an jeden Mist gewöhnt, den mama sich so einfallen lässt.
    Heißt:

    (ich zietiere dann mal wörtlich):

    „Das Kind, das abends an dr mütterlichen brust einschläft, wird, wenn es aufwacht, nach der Mutter rufen, weil es ihre Brust, das Gehalten- udn gewiegtwerden braucht, um wieder einzuschlafen.
    Das Kind, das abends alleine einschläft, findeet auch nachts den Schlaf selbständig wieder.“

    Stimmt schon. Wenn das Kidn erstmal verinnerlicht hat, dass es sowieso kein schwein interessiert, ob es mutterseelenalleintodunglücklicheinsamundverlassen weint oder nicht, dann weiß es das nicht nur beim einschlafen, sondern auch nachts. Toller Plan.

    Gefunden in:
    Remo H. Largo:
    Babyjahre
    Die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht, aktualisierte Neuausgabe vom Mai 2009. (nicht von vor dem Krieg, wider Erwarten)

    1. „Stimmt schon. Wenn das Kidn erstmal verinnerlicht hat, dass es sowieso kein schwein interessiert, ob es mutterseelenalleintodunglücklicheinsamundverlassen weint oder nicht, dann weiß es das nicht nur beim einschlafen, sondern auch nachts. Toller Plan.“

      Sehr gut zusammengefasst! Dabei gilt Remo Largo als so ausgewogen..

  2. Warum müssen Babys immer MÜSSEN?!

    Ich finde auch, dass Kinder einfach ihre Zeit lassen sollte. Ebenso habe ich selbst festgestellt, dass manches automatisch von ganz allein geschieht und etwas dazu zu tun. Zum Beispiel, wenn ich meine Kleine viel trage, dann kann sie sich danach auch sehr gut intensiv alleine beschäftigen und geht alleine SELBSTSTÄNDIG auf Entdeckungstouren.

    Alleine schlafen? Wer mag das denn gerne? Ich kuschel und stille ich meine Kleine sehr gern in den Schlaf…

  3. Ein Wochenende ohne ca. 11 Monate altem Baby?

    … Ich bekam Freitag diesen Newsletter von eltern.de:
    http://www.eltern.de/newsletter/BBG/artikel/285179/508057/_/aa7a4196e1d00a2/0

    Kann ich mir nicht vorstellen! Möchte ich für uns auch nicht. Denn Stillen, Familienbett oder einfach nur kuscheln ist so schön! Wir brauchen das und einen Wochenende Entzug, wäre für alle Beteiligten die Hölle!

    Uns war schon vorher klar, dass ein Baby/Kind ein 24h/7Tage pro Woche/365 Tage im Jahr-Job ist… Job ist eigentlich eine doofe Bezeichnung, denn von Arbeit braucht man gelegentlich Urlaub. Aber zum Elternsein sind wir von Natur ausbestimmt und wir widmen uns vom Herzen dieser Aufgabe.

  4. Hallo,
    Ja das Buch hab ich auch gelesen und es daraufhin auch so versucht, aber meine Zwillinge tun sich auch schwer, besonders mein Sohn, der kann irgendwie nicht einfach einschlafen, am besten schläft er im Tragetuch ein, und schläft dann aber auch in der Nacht nach der nächsten Fütterung einfach weiter…
    LG
    Sabine

  5. Babys brauchen sehr viel Körperkontakt. Für eine gesunde Entwicklung spielt das eine wichtige Rolle. Ich habe nur gute Erfahrungen sammeln können und kann nur weiterempfehlen viel und gerne Zeit mit dem Baby zu verbringen, auch während dem Schlaf. Co-Slepping ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit. Das Baby schläft zusammen mit den Eltern im Familienbett. Für wen dies nicht in Frage kommt, gibt es auch noch den Babybalkon. Eine Seite des Babybetts wird heausgenommen und dann am Elternbett befestigt. Somit ist das Baby auch in unmittelbarer Nähe, schläft aber trotzdem in einem eigenen Bettchen.

  6. Meine Tochter ist knapp fünf Monate alt. Sie schläft seit der 7. Lebenswoche allein in ihren Zimmer (anfangs war das mehr ein Zufall), seit der 8. durch. Stillen hatte von Anfang an nicht geklappt und wurde dann in Absprache mit der Hebamme und der Frauenärztin umgestellt auf Pre-Nahrung. Im Babybalkon wurde sie immer wieder wach, wenn nur einer von uns gehustet hat. Wenn sie jetzt aufwacht, ist einer von uns in drei Sekunden bei ihr – von allein sein kann also keine Rede sein. Manchmal liegt sie morgens quer im Bett – sie muss also nachts wach gewesen sein. Offenbar ist sie aber auch allein wieder eingeschlafen. Ist das nun schlimm? Sind wir schlechte Eltern, weil wir ein ausgeschlafenes und fröhliches Baby haben?

    Im Übrigen erhöht das sogenannte Familienbett das SIDS-Risiko signifikant!

    1. Liebe Exil-Hamburgerin,

      für jede Familie passt etwas anderes. Wenn bei Euch das getrennte Schlafen für alle Familienmitglieder funktioniert und sich richtig anfühlt, dann ist es gut so.

      Könntest Du bitte auf aktuelle Literatur verweisen, die zeigt, dass das Familienbett das Risiko für plötzlichen Kindstod erhöht? Das würde mich sehr interessieren.

      Ansonsten hätte ich für Dich noch zwei interessante Links zum Lesen:
      http://www.babyfreundlich.org/uploads/media/Info_Kommentar_SchlafenimElternbett-2013-07-10.pdf

      http://vg06.met.vgwort.de/na/2b25589bcdc945e6a14ef217a9076f16?l=http://kinderverstehen.de/images/SIDS_Stellungnahme_Carpenter_HRP_130613.pdf

      Herzliche Grüße,
      Christina

  7. Unsere Tochter (6 Monate) schläft entweder an der Brust ein, oder wenn man sie trägt. Schnuller, Schmusetuch oder Stofftier, ist nicht (Schnuller wollten wir auch nicht). Wir bekommen oft den Tipp, uns neben die Kleine zu legen und sie nicht hochzunehmen, auch wenn sie weint. Nach drei Wochen „üben“ würde sie dann alleine einschlafen. Aber sie schreit sich dann die Seele aus dem Leib und kommt dem Schlaf kein bisschen näher und bisher haben wir das noch nicht durchgezogen.
    Dass Kinder Probleme mit dem Einschlafen haben, liest man ja dauernd. Aber man hört nie etwas davon, ob Kinder irgendwann wirklich einfach von alleine Einschlafen. Andererseits liest man aber auch nie, dass Leute ihre neunjährigen Kinder immer noch in den Schlaf tragen. Haben dann alle das Kind irgendwann doch mal 3 Wochen schreien lassen und seither klappt es mit dem Schlafen? Oder macht es irgendwann Klick und schlafen sie von heut auf morgen auch so ein?
    Gewöhnen wir unsere Kleine jetzt ans Einschlafen durch getragen werden und kommen nie mehr da raus, oder verschwindet dieses Bedürfnis irgendwann?
    Wie war das denn bei euch? Wir haben schon auch eine “Gute-Nacht-Zeremonie”, Spieluhr und so. Aber einschlafen geht nur auf dem Arm, in der Trage, im Auto oder ganz selten im Kinderwagen.

    1. „Dass Kinder Probleme mit dem Einschlafen haben, liest man ja dauernd. Aber man hört nie etwas davon, ob Kinder irgendwann wirklich einfach von alleine Einschlafen.“

      Tun sie!!! Ich habe 7-jährige Zwillinge, die sehr lange einschlafbegleitet wurden (durchgeschlafen haben sie sehr früh, aber sind eben nicht allein eingeschlafen). Eine Zeitlang dachte ich auch sie „müssten“ das doch mal lernen. Aber das ist KÄSE! Sie müssen erstmal gar nichts und mir war es sehr wichtig, dass sich meine Kinder nicht in den Schlaf weinen müssen, weil ich das einfach grausam finde.

      Also haben wir uns dazu gelegt, und ich habe mir gesagt, mit diesen 10-20 Minuten (es wurde immer kürzer, gegen Ende waren es nur noch ein paar Minütchen) Kuscheln lasse ich den Tag gehen und leite meinen Feierabend ein.

      Tja und irgendwann war’s mit der Einschlafbegleitung vorbei und sie schliefen problemlos allein ein. Wenn man akut drinsteckt, kommt einem das alles als RIESENproblem vor – Ich kann Euch sagen, im Rückblick ging’s superschnell vorüber. Also keine Sorge, kein Schulkind möchte in den Schlaf geschaukelt werden 😉

    2. Meiner ist 9. Also antwort ich mal 😉
      Er war ein ständig aufwach Kind. Immer in den Schlaf gestillt. Nachts bis 4 zwischen 2-8 Mal erwacht. Nur bei mir, nie beim (getrennten) Papa im Bett. Ich dachte schon, jetzt muss ich dann was tun / eingreifen / „durch“greifen doch von einem Tag auf den andren schlief er durch (immer noch einschlafgestillt) und seit ich dann mit ca. 6 auf die Idee kam die Katze ins Bett zu lassen auch „alleine“. Das wird ganz sicher.

  8. Liebe Maria, mit 6 Monaten ist unser Kind auch fast immer nach dem Stillen oder im Tragetuch eingeschlafen. Etwas später fing dann gezieltes Einschlafstillen und Bei-ihm-liegen-Bleiben an. Aber dabei bin ich immer selbst mit eingeschlafen und war dann so zerknautscht, dass das keine Lösung war. Als er ca. 1 ¾ war, musste sich endlich etwas ändern und wir haben eine neue Strategie versucht: Schlaflied, Segen, Gute-Nacht-Kuss und erklären, dass er jetzt in Ruhe einschlafen kann, ich im Wohnzimmer bin und er rufen oder kommen kann, wenn er noch etwas braucht oder nochmal aufs Klo muss. Das hat binnen kürzester Zeit funktioniert. In den ersten Tagen mochte er mich noch nicht gehen lassen. Da bin ich noch ein wenig am Bettrand sitzen geblieben. Meist wollte er auch auf meinem oder Papas Kissen und unter meiner oder Papas Decke schlafen. Das durfte er dann auch und wir haben ihn später in der Nacht umplatziert.
    In der Regel hab ich das Zimmer verlassen dürfen, bevor er eingeschlafen war. Extrem selten hat er dann noch ohne mich Party gemacht und auf dem Bett rumgetobt, bis ihn der Schlaf übermannt hat. In der Regel hat er noch zwischen 5 und 30 Minuten wach gelegen und still vor sich hin geguckt, bis er einschlief. Gelegentlich hat er von meinem Angebot, jederzeit zu kommen, wenn er was braucht, Gebrauch gemacht. Selten war es nochmal Durst, noch seltener der Wunsch nach Bespaßung, meist musste er nochmal aufs Klo und ist danach direkt eingeschlafen.
    Was unser Geheimnis ist, weiß ich bis heute nicht so genau. Eine Rolle spielte sicher sein Wissen, dass er wirklich jederzeit rufen oder kommen kann. Einmal hat er das regelrecht ausgetestet. Ich hab das sofort durchschaut und beschlossen, das Spiel mitzuspielen. Auch auf die Gefahr hin, dass das den ganzen Abend dauert. Aber dieser eine Test hat ihm offenkundig gereicht um zu glauben, dass es mir wirklich ernst ist.
    Das andere ist, dass wir immer versucht haben, den Zeitpunkt abzupassen, zu dem er so müde ist, dass er leicht einschlafen kann, aber noch nicht so übermüdet, dass er überdreht. Meist ist uns das gelungen und mit der Zeit kristallisierte sich daraus ein sehr geordneter Rhythmus. Inzwischen (2 Jahre 4 Monate) gibt es selbst dann nur selten Probleme, wenn wir den Rhythmus mal verschieben.

    Ich habe keinen Vergleich, ob wir damit einfach nur besonderes Glück haben, oder ob das in dem Alter normal ist oder bei dieser Vorgehensweise. Ich wünsche dir aber, dass auch ihr euren Weg findet!

  9. Mein Mann und ich versucht, ein Baby zu 5 Jahren haben. Ich war immer verärgert, da alles, was ich wollte, war ein Baby. Ein Freund von mir war, mich zu einem Propheten, der sie schwanger zu helfen, er gibt mir die E-Mail Wir haben beschlossen, den großen phophet kontaktieren und half mir mit seinen Kräutern und Wurzeln zu sprechen. Es dauerte nur ein oder zwei Monate, und wir fanden heraus, dass ich schwanger war. Mein Mann und ich waren im Schock, da es hat uns so viele Jahre, bevor das half. erstaunlich. Ich werde dies für alle meine Freunde in Not zu empfehlen. Jetzt Unsere Tochter ist jetzt 15 Monate alt und Baby Nummer 2 ist auf dem Weg. wir sind sehr greatfull, zum Propheten james und ich werde Ihnen raten, ihn für Sie Schwangerschaft Problem in Verbindung. auf seiner E-Mail oder telefonisch +2347035825346 prophetjameshomeofanswer@hotmail.com

  10. Hallo,

    eigentlich streife ich gerade auf der Suche nach etwas anderem durch das WWW, bin aber hier hängengeblieben.
    Ich möchte meine Erfahrung als Vater teilen, vielleicht ermutigt es den einen oder anderen es besser – anders zu machen als ich …
    Unser Sohn ist jetzt 1,5 Jahre.
    Wir haben ab dem ersten Tag zu Hause in seinem Zimmer geschlafen.
    Er in seinem Bett. Wir im Schichtdienst extra Bett in seinem Zimmer.
    Nach einem halben Jahr ist „irgendwas“ passiert. Ich bin mir nicht mehr sicher ob es vielleicht eine Krankheit war. Wir haben damit angefangen ihn im Elternbett in den Schlaf zu begleiten, alleine im Bettchen einschlafen ging nicht mehr.
    30 Minuten Schmusen, kuscheln usw., als Ausklang für den Tag sehr schön.
    Nach dem Einschlafen konnte man ihn dann umbetten.
    Eingeschlichen hat sich dann, dass er auch nachts so ab 3 oder 4 wach wurde und so lange geweint hat bis man ihn im Bett hatte. Kaum war er im großen Bett ist er sofort wieder eingeschlafen. Die 4 Uhr wurden zu 3 Uhr, 2 Uhr, vor Mitternacht, 10 Uhr … Zuletzt ging er um 7 ins Bett und schrie schon um 8 solange bis man mit ihm ins Elternbett ging. Man selber konnte aber nicht mehr aufstehen oder ihn umbetten. Zu „normalen Zeiten“ also umbetten zwischen 11 und 3 fand ich es toll ihn neben mir zu wissen, Fuß im Gesicht, Hand auf dem Bauch, leises schnorcheln.
    Je früher er jedoch kam desto mehr „Leidensdruck“ baute sich auf, denn: je früher er da war, desto unruhiger sein Schlaf.
    Stundenlanges durchs Bett pflügen, wimmern, teilweise alle 30 Minuten aufwachen und Weinen. Tagsüber hat man gemerkt, dass ihn sein schlechter Schlaf auch zu schaffen gemacht hat. Die Tage an denen er später kam waren für ihn ausgeglichener, der Mittagsschlaf kürzer, weniger klettig.
    Mein Funktions Modus im Büro entwickelte sich dadurch zum Schlaf Modus. Irgendwann lief ich nur noch Zombie mäßig rum und habe alles nur noch hingenommen. Morgens Auto fahren stellte eine echte Herausforderung dar.
    Diesen „Schlaf-Tanz“ haben wir 1 Jahr gemacht.
    Bis der eine 8 Uhr Tag kam.
    Dieser Tag war wohl nicht unser Tag. Ich weiß nicht was mich geritten hat. Im Nachhinein würde ich mich als Affekt Täter beschreiben.
    Ich habe mich zu ihm gesetzt, die Hand gehalten, den Kopf gestreichelt, ihn umarmt, festgehalten, Tränen weggewischt. Ich habe gesungen und selbst geweint. Nach 1 Stunde war das Geschrei vorbei. Es war scheußlich, ich fühle mich dreckig und leer. Er jammert jetzt erst wieder ab 4 oder 5. Dann hole ich ihn zu mir.
    Ich hasse mich dafür. Die Sache klebt auf mir wie eine schwarze Teerschicht.
    Wir können ihn jetzt abends wieder in sein Bett legen und je nach Erlebnisreichtum des Tages ist er zwischen 5 Minuten und 1 Stunde in seinem Bett mit Handhalten und daneben Sitzen eingeschlafen.
    Danach entschuldige ich mich bei ihm.
    Den neuen Komfort-Zugewinn 3 Stunden Ruhe zu haben bevor man selber ins Bett geht nutze ich dazu mir Vorwürfe zu machen.

    Es soll Leute geben die machen so was nach Buchanleitung.
    Schreien lassen, teilweise tagelang, alleine, bis zum erbrechen.
    Ich könnte kotzen !

  11. Hallo,

    eigentlich streife ich gerade auf der Suche nach etwas anderem durch das WWW, bin aber hier hängengeblieben.
    Ich möchte meine Erfahrung als Vater teilen, vielleicht ermutigt es den einen oder anderen es besser – anders zu machen als ich …
    Unser Sohn ist jetzt 1,5 Jahre.
    Wir haben ab dem ersten Tag zu Hause in seinem Zimmer geschlafen.
    Er in seinem Bett. Wir im Schichtdienst extra Bett in seinem Zimmer.
    Nach einem halben Jahr ist „irgendwas“ passiert. Ich bin mir nicht mehr sicher ob es vielleicht eine Krankheit war. Wir haben damit angefangen ihn im Elternbett in den Schlaf zu begleiten, alleine im Bettchen einschlafen ging nicht mehr.
    30 Minuten Schmusen, kuscheln usw., als Ausklang für den Tag sehr schön.
    Nach dem Einschlafen konnte man ihn dann umbetten.
    Eingeschlichen hat sich dann, dass er auch nachts so ab 3 oder 4 wach wurde und so lange geweint hat bis man ihn im Bett hatte. Kaum war er im großen Bett ist er sofort wieder eingeschlafen. Die 4 Uhr wurden zu 3 Uhr, 2 Uhr, vor Mitternacht, 10 Uhr … Zuletzt ging er um 7 ins Bett und schrie schon um 8 solange bis man mit ihm ins Elternbett ging. Man selber konnte aber nicht mehr aufstehen oder ihn umbetten. Zu „normalen Zeiten“ also umbetten zwischen 11 und 3 fand ich es toll ihn neben mir zu wissen, Fuß im Gesicht, Hand auf dem Bauch, leises schnorcheln.
    Je früher er jedoch kam desto mehr „Leidensdruck“ baute sich auf, denn: je früher er da war, desto unruhiger sein Schlaf.
    Stundenlanges durchs Bett pflügen, wimmern, teilweise alle 30 Minuten aufwachen und Weinen. Tagsüber hat man gemerkt, dass ihn sein schlechter Schlaf auch zu schaffen gemacht hat. Die Tage an denen er später kam waren für ihn ausgeglichener, der Mittagsschlaf kürzer, weniger klettig.
    Mein Funktions Modus im Büro entwickelte sich dadurch zum Schlaf Modus. Irgendwann lief ich nur noch Zombie mäßig rum und habe alles nur noch hingenommen. Morgens Auto fahren stellte eine echte Herausforderung dar.
    Diesen „Schlaf-Tanz“ haben wir 1 Jahr gemacht.
    Bis der eine 8 Uhr Tag kam.
    Dieser Tag war wohl nicht unser Tag. Ich weiß nicht was mich geritten hat. Im Nachhinein würde ich mich als Affekt Täter beschreiben.
    Ich habe mich zu ihm gesetzt, die Hand gehalten, den Kopf gestreichelt, ihn umarmt, festgehalten, Tränen weggewischt. Ich habe gesungen und selbst geweint. Nach 1 Stunde war das Geschrei vorbei. Es war scheußlich, ich fühle mich dreckig und leer. Er jammert jetzt erst wieder ab 4 oder 5. Dann hole ich ihn zu mir.
    Ich hasse mich dafür. Die Sache klebt auf mir wie eine schwarze Teerschicht.
    Wir können ihn jetzt abends wieder in sein Bett legen und je nach Erlebnisreichtum des Tages ist er zwischen 5 Minuten und 1 Stunde in seinem Bett mit Handhalten und daneben Sitzen eingeschlafen.
    Danach entschuldige ich mich bei ihm.
    Den neuen Komfort-Zugewinn 3 Stunden Ruhe zu haben bevor man selber ins Bett geht nutze ich dazu mir Vorwürfe zu machen.

    Es soll Leute geben die machen so was nach Buchanleitung.
    Schreien lassen, teilweise tagelang, alleine, bis zum erbrechen.
    Ich könnte kotzen !

  12. Hallo Johannes,
    es tut mir leid, dass du dich so schlecht fühlst. Was ich nicht ganz verstehe, ist das Problem. Wer sagt denn, dass dein Kind nicht bei dir schlafen darf? Ich meine, stell dir das mal andersherum vor, du kannst nicht sprechen, und das um dich herum auch nicht verstehen, weil du nicht weißt, was Entfernung ist, dass hinter dem Dunklen immer noch das Zimmer ist etc., alle die Dinge, die uns ja normal und verständlich sind, sind es für Babies nicht – dass die dann im Dunklen unbedingt nicht allein sein wollen, wenn sie sich unwohl fühlen, ist ja nur klar. Ich könnte mir vorstellen, so, wie du das beschreibst, dass er sich aber auch unwohl gefühlt hat, weil du/ihr euch unwohl gefühlt habt. Deswegen frage ich, wieso ihr getrennt schlafen müsst. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass es eine Frage von Sicherheit ist. Solange er glaubt, dunkel ist = MamaPapaweg, macht er natürlich, weil er euch traut, solange Radau und Rabatz, bis ihr bei ihm seid und er dann einschlafen kann. Wenn dunkel nicht = alle weg bedeutet, kann er sich vielleicht leichter entspannen.
    Und du hast ihm das ja auch gut angeboten, als du ihn so lange umarmt und gewiegt hast, bis er dann eingeschlafen ist. Dass er dann erst in den frühen Morgenstunden wach wird, zeigt ja, dass er dann tief genug geschlafen hat. Um die Zeit werden die eh wieder wach und schlafen dann nach dem Stillen wieder ein oder Wasser oder was er bekommt.
    Be mir kommen zwei Glaubenssätze an, die sich gegenseitig widersprechen, was, glaube ich, deine Qual auslöst. Der eine ist „das Kind muss allein einschlafen können“ und der andere ist „ich darf meine Wünsche nicht über die des Kindes stellen“. Den ersten Glaubenssatz teile ich persönlich nicht, ganz im Gegenteil, meine Erfahrung ist, dass Familienbett den ungestörtesten Schlaf für alle bieten; ich habe über vier Jahre stillen können, am Schluß nur noch Aufwach- und Einschlafstillen, und als die Stillerei erledigt war, ist das Kind auch gut eingeschlafen. Nicht so schnell, wie mir das manchmal lieb wäre, aber ganz normal.
    Den zweiten Satz teile ich nur bedingt; ich glaube schon, dass die Bedürfnisse des Kindes immer ernst zu nehmen sind, aber ich glaube nicht, dass ich sie immer, sofort und gleich umsetzen muss. Manchmal gehen meine vor 🙂
    Für diese Einschlafbegleitung habe ich für mich die Lösung, dass ich mich darauf einrichte, dann eine kleine Pause zu machen. Ich bringe das Kind ins Bett und lese dabei oder mache was mit meinem Tablet. Das Kind ist meistens in 10 Minuten eingeschlafen und ich mache dann noch die Küche oder was immer ich zu tun habe vor meinem Feierabend. Mein Feierabend beginnt übrigens zu einer bestimmten Zeit, und wenn das Kind dann nicht fertig ist mit seinem zur Nacht fertigmachen, hat es eben Pech gehabt. Dann war ihm meine Begleitung nicht so wichtig wie sein Herumwuseln. Das Kind ist in der Zwischenzeit in der vierten Klasse und liebt es immer noch, ins Bett gebracht zu werden und beim Einschlafen zu kuscheln. Wenn es richtig in die Pubertät kommt, wird sie mich so was von schnell rauswerfen, da mache ich mir keine Sorgen 😉
    Bei meinen eigenen Testversuchen, herauszufinden, wie ich meine Bedürfnisse und meine Ansprüche zusätzlich zu dem, was mein Kind will und was es unbedingt braucht, unter einen Hut kriegen kann, haben mir die Kloetersbriefe sehr geholfen. Das ist eine Reihe von Erfahrungen, die ein Ehepaar aus Münster glaube ich aufgezeichnet hat, was sie und ihre Freunde mit ihren Kindern so erlebt haben, was hilft und wie man ein respektvolles und gutes Miteinander mit führenden Eltern hinkriegt. Es gibt auch ein Forum, in dem viele Eltern sich treffen und alle möglichen Themen, so auch deines mit dem wie wann warum einschlafen diskutieren, das war für mich sehr hilfreich. Vielleicht magst du das ja mal lesen/dir besorgen. Es ist wirklich kein schwarzer Teer, der an dir kleben bleiben wird, wenn du deinen Wunsch nach einem Feierabend in Ruhe für dich ohne Kind an der Backe hast. Nur deine Sorge, du könntest deinem Kind etwas wegnehmen (was du ihm aber doch auch so nicht geben willst), färbt das Ganze schwarz. Ich würde probieren, vor dem Zubettgehen zu gucken, wo ist meine Grenze? Will ich noch was aktives tun oder bin ich heute ein entspannter Begleiter? Und dann mit der Mutter gemeinsam abwägen, wer heute mit Einschlafbegleitung dran ist. Und dann so lange einschlafbegleiten, bis das Kind innerlich „satt“ ist, dann kannst du auch mal sagen „hey, ich muss noch was erledigen und gehe jetzt schon mal raus, ich komme gleich nochmal nach dir gucken“, ohne dass er weint oder so. Aber jetzt würde ich ihn erstmal füttern, mir eine gute Kopftaschenlampe oder einen E-Reader kaufen und mich auf gemütliche halbstündige oder längere Einschlafbegleitung einstellen, und gucken, worauf habe ich denn Lust, und beim Kuscheln mit dem einschlafenden Kind meinen Krimi und das Ausruhen genießen. Es ist völlig ok, dass dein Kind deine Nähe will, und es ist völlig ok, dass du etwas anderes willst. Und wenn du dir beide Wünsche nebeneinander anguckst, wirst du sicher einen Weg für euch beide finden 🙂 Hier noch der Link zu den Kloetersbriefen und dem Forum:
    http://www.kloetersbriefe.de
    http://kloetersbriefe.phpbb8.de
    Du brauchst dich nicht dafür entschuldigen, dass du einen Weg suchst, der für euch beide passt. Und dass du nicht um 8 mit ihm ins Bett willst, finde ich völlig in Ordnung. Aber du könntest ihn eben begleiten, ohne gleich ins Bett zu müssen. Wir haben immer einer das Kind ins Bett gebracht und der andere die Küche aufgeräumt oder so und danach noch zusammen etwas gemacht.
    Eines noch, ich habe das Alter jetzt nicht mitgekriegt; bei uns war das so, dass im ersten Jahr gegen 8 die Schlafenszeit war, das hat sich dann aber mit den großen Wachstumsschüben geändert. Und wenn die Einschlafzeit dann 9, halb 10 war, konnte das mit dem 8 Uhr ins Bett bringen natürlich nicht funktionieren. Da habe ich dann erstmal ein bis zwei Stunden völlig genervt mit einem quietschfidelen Kind im Bett herumgesessen, bis ich das kapiert habe. Das ist auch ein nicht zu unterschätzender Faktor, wann genau die Schlafenszeit ist.
    Liebe Grüße
    Helga

  13. Also meine „kleine“ ist jetzt 13 geworden und hat es schon noch gerne ins Bett gebracht zu werden. Na und, wie lange haben wir den unsere Kinder mit uns? Flügge werden sie so wie so. Rückblickend weiß ich nicht wo die 13 Jahre geblieben sind.
    Mein wirklich kleiner ist jetzt ein Jahr alt und schläft bei uns im Zimmer und bis auf einmal trinken schläft er meistens ganz gut und durch… und manchmal halt eben nicht.

  14. Hallo! Meine Kinder mussten noch nie allein einschlafen und das will ich auch gar nicht. Aber wenn ich meine Kinder betrachte, dann denke ich, dass ihnen einschlafen weh tut. Sie weinen, wenn sie müde werden, sie weinen, wenn sie nach einer halben Stunde wieder aufwachen und noch sind. Sie weinen erneut, bevor sie wieder schlafen, sie weinen nach 1,5 Std., weil sie immer noch müde sind. Sie weinen sonst quasi nie. Nur vor, während und nach dem Schlafen. Warum? Was kann ich tun? Ich muss schlafen. Ich wache schon im roten Bereich auf. Wie soll ich jemals wieder in den grünen kommen? Ich bin jenseits von müde … Tanja

  15. Hallo,

    meine große Tochter ist jetzt 4 3/4 Jahre alt. Anfangs ließ sie sich nicht ablegen und hat mit bei uns im Bett geschlafen. Irgendwann ließ sie sich dann mal teilweise in das neben mir stehende Kinderbett umbetten. Irgendwann kam die Zeit, wo ich nicht mehr aus dem Schlafzimmer kam, weil sie gebrüllt hat, wenn ich aufgestanden bin (wie jetzt – du hast doch tief und fest geschlafen). Mit etwas über einem Jahr haben wir sie in ihr eigener Zimmer verfrachtet, weil sie so unruhig geschlafen hat, dass ich ständig wach war. Natürlich ist sie in der ganzen Zeit nur an der Brust eingeschlafen. Da sie jedoch nachts nicht durch schlief und ich dann doch noch oft aufgestanden bin, haben wir relativ zeitig die Schlupfsprossen raus genommen und so kam sie denn auch regelmäßig nachts angetapert. Je nach meinem Bedürfniss nach Weiterschlafen oder Alleineschlafen hab ich entweder die Decke hoch gemacht oder sie wieder in ihr Bett begleitet. Mit dem Abstillen erfolgte dann das abendliche Vorlesen/-singen und am/im Bett bleiben bis sie eingeschlafen war. Ein allein Einschlafen haben wir ihr immer mal wieder vorgeschlagen, doch getraut hat sie es sich nicht.

    Mit 4 1/2 Jahren wurde sie nun große Schwester und nun muss der Papa sie jeden Abend ins Bett bringen. Da dieser keine Lust hat 1 Stunde (oder wenn er mit einschläft noch länger) bei der Großen im Bett zu liegen, hat er es in den drei Tagen, die ich im Krankenhaus verbrachte doch tatsächlich geschafft, dass sie nach der Geschichte allein einschläft.

    Wenn ich allerdings mal dazu komme die Große ins Bett zu bringen (weil die Kleine komischerweise schon schläft), nutze ich die Zeit mit ihr und kuschel mich an sie, bis sie eingeschlafen ist.

    Die Kleine mag dagegen nur wirklich das Familienbett. Sie schläft von Anfang an hauptsächlich in ihrem Bett und nur phasenweise mal eine Nacht neben mir, allerdings dann sehr unruhig. Zum Einschlafen braucht sie leider mindestens zwei Stunden, davon mindestens eine an der Brust. Sie hat relativ schnell durch geschlafen (nur 1x Stillen in der Nacht), was sich jedoch jetzt leider gelegt hat (3-100x Stillen in der Nacht).

    Es ist jedes Kind anders und was bei dem einen geklappt hat, interessiert das andere gar keine. Irgendwann wird die Große nachts nie wieder kommen und sich an mich kuschelt und irgendwann wird die Kleine auch groß sein. Deswegen einfach genießen und dran denken: „Es ist alles nur eine Phase und geht irgendwann vorbei.“

    Acht und noch ein Tipp, den mir mal meine Hebamme gegeben hat: „So lange ihr euch gut damit fühlt, ist es auch in Ordnung. Wenn euch etwas stört, werdet ihr es ändern.“

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